Kategorie: Spanien

Alhambra

Kalligraphie und Mosaike an der Alhambra

Kinder und Kultur

Sollen wir bei Temperaturen an die 40 Grad nicht doch lieber den Tag am Meer verbringen oder die Füße im Pool baumeln lassen? Nichts gegen ein paar entspannte Tage, aber wer mit Kindern in Andalusien ist, ohne zumindest einmal die Alhambra zu besuchen, verpasst etwas. Kinder und Kultur lassen sich hier ganz hervorragend unter einen Hut bringen. Wasserbecken, Springbrunnen, Trinkwasser aus kleinen Brunnen und sogar kleine Wasserläufe an Treppen, machen den Weg für Kinder interessanter und sorgen für Erfrischung.

Die Alhambra in Granada lädt ihre Besucher auf eine phantastische Reise ein. Sie erzählt geheimnisvolle Geschichten wie aus Tausenundeiner Nacht. Es geht um Feen, Geister und Menschenfresser, um verborgene Schätze, Sultane und Prinzessinnen.

Die Alhambra – Paradies auf Erden

Dichter preisen die Alhambra u. a. als

„Krone auf dem Haupte Granadas“, „ein Paradies auf Erden“, „der Rubin der Stadt“, „ein Traum, ein Schatz voll Harmonie und Licht“

Der Name „Alhambra“ kommt aus dem Arabischen „al qal’at al hamra“ (die rote Festung).

Am Anfang des 8. Jahrhunderts kamen die Araber nach Spanien und konnten große Teile des Landes, abgesehen von kleineren Gebieten im Norden, beherrschen. Mit dem Kalifat von Córdoba erlebten die islamischen Eroberer ihr Glanzzeit. Granada war eines der maurischen Königreiche. Hier gab es zwei Herrscherfamilien. Die Ziriten mit vier Emiren und die Nasriden mit vielen Sultanen. Diese hinterließen prachtvolle Bauten in vielen Städten z. B. in Malaga oder Almeria. Ihre Lieblingstadt schien jedoch Granada zu sein. Am meisten verschönerten die Alhambra Muhammad al-Ahmar, Gründer der Dynastie und sein Sohn im 13. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert folgten Jusuf I. und sein Sohn Mohammed V.. Die Alhambra war ein königlicher Hof und Palast sowie eine Festung. Aber eigentlich ist die Alhambra vergleichbar mit einer kleinen Stadt.

Schon um das prächtige orange-goldfarbene Eingangstor ist eine Legende gewoben. Über dem äußeren Bogen des Tors befindet sich eine „schützende Hand“. Über dem inneren Bogen ist ein Schlüssel als Symbol der Macht angebildet. Es wird berichtet, dass unter diesem Tor ein arabischer Astrologe lebt, der eine Christin mit blauen Augen und goldblondem Haar verhext hat. Eines Tages wird sich der Zauber auflösen und dann…dann wird die Hand den Schlüssel nehmen und die Alhambra wird sich in Luft auflösen.

Besuchermagnet

Doch bis dahin bleibt sie ganz sicher ein Besuchermagnet.

Die Alhambra zieht ungefähr 3 Millionen Besucher jährlich an. Im Sommer zur Hochsaison spazieren täglich ca.7000 Menschen durch die maurische Festungsanlage. Natürlich ist da mit etwas Wartezeit zu rechnen. Es lohnt sich, die Eintrittskarten im Voraus zu besorgen. Online ist das über ticketmaster.es möglich.

Insgesamt ist die Anlage so riesig, dass es sich recht gut „verläuft“. Für die Besichtigung des Königspalasts gibt es bestimmte „Zeitslots“. So schiebt man sich dort auch nicht durch die Gänge, sondern hat ausreichend Zeit und Platz, alles in Ruhe zu betrachten.

In der Mitte des Königspalastes gibt es ein großes Wasserbecken, welches von beiden Seiten von einer Myrtenhecke eingefasst ist. Überall finden sich Kalligraphien mit Gebeten und Gedichten und leuchtende Mosaike.

Die Gewölbedecke des Thronsaals verschlägt einem die Sprache. Unfassbar, mit welcher Perfektion und Symetrie die Kuppel aus Zedernholz geschnitzt ist.

Generalife

Aber nicht nur die atemberaubende Architektur der Gebäude ist es, die den Besuch so lohnenswert macht, sondern auch und vielleicht – für Kinder sogar vor allem – der schönste aller Gärten „Generalife“. Der Generalife (Garten des alarife – des Baumeisters) ist einer der berühmtesten Gärten der Welt. Er war eine königliche Sommerresidenz. Zypressen und Oleander, Blumen und Sträuchergewölbe, Springbrunnen und Wassergraben…auch hieran knüpft sich eine Geschichte. Prinz Ahmed al Kamel soll in einem Säulengang gefangen gewesen sein. Er wurde „der Liebespilger“ genannt. In seiner Einsamkeit hatte er die Sprache der Vögel gelernt und eine Fledermaus und ein paar Vögel waren seine Freunde geworden. Seine Lieblingsvögel, eine Eule und ein Papagei, halfen ihm schließlich, die Gunst einer christlichen Prinzessin zu erlangen, die Ahmed später heiratete. Die Eule ernannten sie aus Dankbarkeit zum Ministerpräsidenten und den Papageien zum Zeremonienmeister.

Diese und viele andere Sagen könnt ihr in den Erzählungen von der Alhambra von Washington Irving nachlesen. Sie eignen sich als Einstimmung auf den Urlaub, aber werden von unseren Großen auch nach Jahren immer noch mal als Einschlaflektüre genommen. Für schöne Träume von einer Rückkehr – schließlich hatten zwei von vier Kindern noch nicht das Vergnügen ;).

 

Gaudi in Barcelona

Hier berichten unsere beiden Töchter (9 und 11 Jahre) über Gaudi in Barcelona. Die beiden haben sich das Reiseziel selbst ausgesucht. Die älteste vor insbesondere motiviert durch den Fußball (FC Barcelona). Aber vor allem der jüngeren Tochter verdanken wir intensive, kulturelle Recherche im Vorfeld. Schon Wochen vor der Reise mussten wir uns alles über Antoni Gaudi anhören, lernten über katalanische Bräuche und sprachen gemeinsam die Spanisch-Lern-App mit. Daher werde ich guten Gewissens einen Teil der Barcelona-Berichte meinen Kindern überlassen.

Sandburg inspiriert von der Sagrada Familia

S.A.(11 Jahre): Die Sagrada Familia ist das berühmteste Bauwerk Barcelonas und damit auch eines der berühmtesten unvollendeten Bauwerke der ganzen Welt. Ein berühmter Architekt namens Gaudi fertigte damals ihre Skizze an. Er hatte verrückte Ideen für den Bau, wie z.B. für das Bild des berühmten Krippenspiels Hühner und Schafe mit einer Spritze zu betäuben, um dann in der Zeit von ihnen Gipsabdrücke zu nehmen. Warum aber ist sie denn bis jetzt nicht fertig gebaut fragt man sich jetzt?! Dafür gab es einen Grund- den Tod von Gaudi. Im Alter von 74 Jahren wurde er von einer Straßenbahn angefahren und starb. Das war im Jahre 1926. Danach passierte lange Zeit gar nichts. Doch seit ein paar Jahren wird wieder an ihr gebaut und viele Architekten hatten schon viele Ideen, die Gaudi auch gehabt haben könnte. Die Sagrada Familia ist außerdem noch ein riesiger Touristenmagnet, denn sie lockt jährlich 2,5 Millionen Besucher an. Ein guter Tipp ist also die Tickets einen Tag früher zu kaufen. Doch auch, wenn man sie nur von Außen sieht, kann man schon viel entdecken-  ohne Wartezeit.
Kinderbericht A.A.(9Jahre): Antoni Gaudi war ein berühmter Architekt, bis er 1926 von einer Straßenbahn angefahren wurde. Er starb mit 74 Jahren an seinen Verletzungen. Gaudi trug so kaputte Kleidung, dass man ihn zuerst für einen Landstreicher hielt. Zu seiner Beerdigung kamen tausende Leute. In Barcelona gibt es einen Gaudi Park- den Park Güell. Was ist mit dem? Ist der gut für Kinder? Der ist fabelhaft. Den würde ich euch empfehlen. Der Park liegt hoch über der Stadt. Hier gibt es viele zauberhafte Dinge, wie z.B. Steinsäulen, die wie große Palmenstämme aussehen. Wir hatten Glück und haben sogar ein schönes Flamenco-Konzert gehört.

Andalusien mit Kindern

Balcón Europa

Unser 5-Tages-Kurztrip nach Andalusien mit, damals noch, 2 Kindern…so lang ist es schon wieder her. Aber irgendwann wiederholen wir das. Auch gerne auch ein paar Tage länger!

Wenn man (noch) nicht auf die Ferien angewiesen ist, kann man bereits für +/-100€ mit ryanair nach Malaga fliegen. Und das sogar ab Frankfurt am Main.

Wir haben ab Malaga einen Mietwagen gebucht und sind dann eine Dreiviertelstunde weitergefahren in den kleinen Ort Maro, der, unweit von Nerja, direkt an der Costa del Sol  und

inmMaro Buchtitten des Naturschutgebietes Acantildados liegt. Vorbei an Melonenfeldern, Palmen und Obstplantagen geht es zu Fuß in 15 Minuten bergab zur schönen Bucht von Maro, die auch für Taucher reizvoll sein soll.

 

In Maro findHöhle von Nerjaet man auch die Höhlen von Nerja. Spielende Kinder entdeckten 1959 die großen Tropfsteinhöhlen, die sich auf 4.823m unter der Erde erstrecken. Allgemein zugänglich ist heute aber nur das vordere Viertel. In den Höhlen fand man Knochen, Steinwerkzeuge und Malereien. Forscher nehmen daher an, dass die Höhlen zwischen 30.000 v.Chr. und 1.800v. Chr. bewohnt wurden.

Tonhandwerk in FrigilianaEin weniger dunkles und ebenfalls nah gelegenes Ausflugsziel ist das weiße Dorf Frigiliana. Per Gesetz sind die Bewohner dazu verpflichtet, ihre Häuser regelmäßig zu kalken. So strahlt „das schönste Dorf Andalusiens“ in weiß und blau. Frigiliana liegt auf 435m eingebettet in einem Teil der Sierra-Almijara-Berge.

 

Kleine Schwestern am Balcón EuropaVom Balcón de Europa hat man einen tollen Blick auf das azurblaue Mittelmeer und die Berge der Sierra- Almijara.

 

 

Garten in der AlhambraDoch einen wirklich tiefen Eindruck bei uns und den Kindern hat schließlich die Festung Alhambra in Granada hinterlassen. Man erreicht sie in 3-4 Stunden Fahrt von Nerja aus.