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Deutschland Dips – sommerlich mediterrane WM Snacks

Leckere WM Snacks

Seht ihr das? Zur Zeit ist einfach ALLES schwarz, rot, gold. Jede Bonbon- und Gummibärensorte gibt es jetzt auch in Deutschlandfarben und Kuchen und Muffins werden mit Lebensmittelfarbe eingefärbt. Heute habe ich beim Einkaufen sogar einen Blumenstrauß in Deutschlandfarben gesehen. Hier wird die Weltmeisterschaft natürlich auch gefeiert. Ich bleibe allerdings, was WM Snacks angeht, lieber bei „echten Lebenmitteln“, die ich auch außerhalb der Weltmeisterschaftszeit genau so essen würde. Heute Morgen haben wir diese leckeren Deutschland Dips gefrühstückt. Reste blieben leider keine. Wenn Deutschland spielt, muss ich zur Fußballparty wohl wieder nachproduzieren. Hier kommen die drei leckeren Dip Rezepte!

Schwarz – Schwarze Olivenpaste

Dieser Dip schmeckt richtig lecker mediterran und sommerlich! Wir freuen uns auch über Tore von Spanien, oder? Kauft unbedingt Kalamata Oliven. Diese sind ganz natürlich bei der Reifung  am Baum dunkel geworden und nicht künstlich geschwärzt. Sie sind vielleicht nicht so tiefschwarz wie die gefärbten, dafür aber um ein vielfaches leckerer.

Zutaten:

  • schwarze Oliven
  • ein paar Spritzer Zitronensaft
  • eine große Knoblauchzehe (ich nehme, wenn ich ihn bekomme, immer frischen Knoblauch…den, bei dem die Hülle noch nicht getrocknet ist)
  • Salz
  • evtl. etwas Olivenöl (ich brauchte keines, weil ich Snack – Oliven gekauft habe, die schon in etwas Olivenöl eingelegt waren)
  • ein paar frische (!) Blättchen Thymian

Alles mit dem Pürierstab pürieren und final abschmecken.

Zitrone gibt den Frischekick

Rot – Ezme Paprika Dip

Diesen Dip bekommt ihr in guten türkischen Restaurants. Er schmeckt extrem frisch und leicht scharf, so dass man immer mehr nehmen möchte.

Ihr braucht:

  • 3-4 rote Spitzpaprika
  • 1-2 frische rote und grüne Chillischoten (je nach Sorte und Schärfegrad!)
  • 2 Lauchzwiebeln
  • ein paar Stängel frische Petersilie
  • 1-2 Knoblauchzehen

Hier ebenso einfach beherzt mit dem Pürierstab oder Mixer zerkleinern.

„Schatz- du siehst immer schön aus – aber am besten steht dir ein Strauß Petersilie.“

Gold – Kichererbsen Curry Dip

Und zum Schluss noch ein goldgelber Curry-Dip. Basis ist Hummus – also Kichererbsenpüree.

Was muss rein?

  • eine Dose Kichererbsen
  • Saft einer Zitrone
  • evtl. etwas Wasser
  • ein wenig Olivenöl
  • Salz
  • Curry
  • etwas Kurkuma
  • etwas Cayennepfeffer

Bitte wascht die Kichererbsen wirklich gründlich. Den Geschmack von muffigem Dosenwasser mag kein Mensch. Ansonsten natürlich gleiches Vorgehen wie oben. Ab in den Mixer oder mit dem Pürierstab arbeiten. Damit die Konsistenz stimmt, kann es sein, dass ihr außer Zitronensaft und Olivenöl auch noch etwas Wasser hinzufügen müsst.

Solltet ihr genauso gern Kichererbsen mögen wie wir, findet ihr hier noch ein orientalisch angehauchtes Hauptgericht.

Gelb, gelb, gelb sind alle meine Farben…

Fußball Party oder Fußball gucken daheim?

Diese Deutschland Dips eignen sich natürlich auch prima als Brotaufstrich z.B. auf Baguette, Fladenbrot oder Ciabatta, Ihr könnt sie mit Gemüse oder zum Grillen essen – natürlich nicht nur als WM Snacks!

Baguette mit Deutschland Dips

Wo schaut Ihr am liebsten Fußball? Public viewing? Private Fußballparty? Oder lieber daheim auf dem Sofa? Zuhause macht es natürlich auch Spaß, aber das erste Deutschland-Spiel sehen wir auf jeden Fall zusammen mit den Mannschaftskameraden des kleinen Chaoten und deren Eltern bei der Saisonabschlussfeier. Die EM haben wir teilweise auf dem Großbildschirm im Mainzer Volkspark verfolgt. Dort können die Kinder, die keine Lust haben ein komplettes Spiel zu sehen, nebenan auf dem Wasserspielplatz spielen und man hat dennoch ein Auge auf sie. Hachz! Sommer allein ist schon toll, aber Sommer und Weltmeisterschaft toppt es nochmal. Einen schönen Fußball-Sommer Euch allen!

 

 

 

 

Bergsommer – mit Kindern in die Berge

Berge oder Meer?

Wenn es um den Sommerurlaub geht, kommt jedes Mal wieder dieselbe Frage auf. Wollen wir den Sommer mit den Kindern in die Berge oder geht es ans Meer? Es ist so schwer zu entscheiden. Der Bergsommer kann einem mit Pech einige Regentage bescheren und die Frostbeulen unter uns springen auch bei strahlendem Sonnenschein nicht in jeden Bergsee. Das Meer ist, zumindest im Süden, wärmer, bietet Weite und Spaß am Strand und mit Glück gibt es den ein oder anderen Küstenort zu besuchen. Wir fahren wirklich gerne ans Meer und versuchen, es einmal im Jahr zu schaffen. Die Berge aber brauchen wir. Nirgendwo sonst finden wir so viel Ruhe. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir den Tag über still meditierend umherwandern oder in Yoga-Positionen am Berg verharren. Versucht das mal mit 4 Kindern…;) Die Umgebung gibt die Aktivität vor: Wir wandern, beobachten Tiere und Pflanzen, kraxeln, klettern und waten durch Bäche und Flüsse. Wir schalten ab und tanken Kraft.

Mit Kindern in die Berge!

Dieses Jahr werden wir vorraussichtlich wieder Meer und Berge in Angriff nehmen – aber als erstes geht es zum Runterkommen in die Berge.

Aber wie finde ich das passende Ziel?

  1. Das ganze Jahr über stöbere ich gern in Zeitschriften und Magazinen wie den Geo-Saison-Ausgaben, den Panorama Magazinen des Deutschen Alpenverereins oder dem Reisewelt Alpen Magazin. Schöne Wanderungen oder Hotelempfehlungen fotografiere ich ab und lege mir dafür einen Ordner in meinem Handy an.
  2. Gleiches geschieht mit Blogs. Ehrlich gesagt, bin ich kein regelmäßiger Blog-Leser. Gefällt mir aber ein Bild von Bloggerkollegen auf Instagram besonders gut, schaue ich natürlich, ob ich einen Artikel dazu auf dem entsprechenden Blog finden kann. Oft sind diese schon im Profil verlinkt. Meine Blogempfehlungen folgen unten.
  3. Dann schaue ich mich auf der Landkarte um. Auf Google Maps habe ich mit Routenplaner und Zwischenzieleingaben in Gedanken schon sehr viele Touren unternommen. Und wenn ein Ziel geografisch sehr interessant aussieht, schaue ich es mir auch schon einmal auf Google Earth an, um einen genaueren Eindruck zu bekommen.
  4. Gefällt mir ein Ort, hole ich mir auf der jeweiligen Internetseite Informationen. Jede Region hat meist auch eine eigene Tourismus – Seite, auf der man alles über Ausflüge, aktuelle Veranstaltungen, Liftzeiten, Restaurants, Hüttenöffnungszeiten usw. erfährt.
  5. Übernachten: Wird es konkret, beginne ich nach Unterkünften zu suchen. Neben den üblichen Seiten wie booking.com oder airbnb, empfiehlt es sich auch hier, bei der örtlichen Touristeninformation anzufragen. Diese bekommt oft Meldung über aktuell frei werdende Zimmer und hat auch Ferienwohnungen im Angebot, die nicht auf den größeren Buchungsportalen zu finden sind.

Familienreiseblogger in den Bergen

  • Thomas, Steffi und Armin von „mehr-berge.de“ beschreiben tolle Touren in Europa auf ihrem Blog und haben sogar eine eigene Kategorie „Berge mit Kindern“.
  • Ute, die auch im Reisewelt Alpen Magazin zu finden ist, schreibt auf ihrem Blog „Zwerg am Berg“ über kindgerechte Wanderungen und Mountainbiketouren. Außerdem hat sie ein eigenes Tourenbuch, das Kinder beim Wandern motivieren soll, im Angebot.
  • Steffi von „a daily travel mate“ hat Hummeln im Hintern und ist nach mehreren längeren Fernreisen zur Zeit mit ihrer Familie vor allem in der benachbarten Bergwelt von München unterwegs.
  • Antje von „mee(h)r-erleben“ schreibt über das Meer und mehr. Insbesondere in der Kategorie „Österreich“ finden sich schöne Artikel und Hotelempfehlungen für kleine und große Bergfreunde.
  • Nadine von planet hibbel hat mit ihrer Familie zuletzt das schöne Berchtesgadener Land erkundet und gibt familientaugliche Ausflugstipps.
  • Auf „Little Travel Society“ testen gleich mehrere Autoren Familienhotels und Ferienhäuser mit dem „gewissen Etwas“ und berichten dabei auch über ihre Erlebnisse in der Region allgemein. Es sind auch Unterkünfte in den Bergen dabei.
  • Jens und seine Familie von „kids-trips.com“ haben ein paar schöne Bergurlaube in Österreich verbracht.
  • Auch bei Christina von „Mrs. Berry“ findet ihr gute Anregungen für einen Bergurlaub mit Kind.
  • Und zuletzt mal was ganz anderes: Andi und Jenny von „travelisto.net“ haben mit ihren wunderschönen Aufnahmen die Bergwelt Japans in mein Blickfeld gerückt.

Habt ihr noch Tipps für einen besonders schönen Bergurlaub mit Kind? Vielleicht sogar eine tolle Idee, Berge und Meer miteinander zu verbinden?  Dann hinterlasst doch bitte einen Kommentar! Ich freue mich!

 

 

Pleiten, Pech und Pannen – Reisen in der Elternzeit Part 2

Unsere Autos…

Der Mann hat eine besondere Beziehung zu Autos. Es liegt ihm im Blut. Schon sein Vater hatte zeitweise 7 Autos gleichzeitig, erzählt er. Ganz so arg ist es bei uns zwar nicht. Wir haben immer nur eines, aber dafür fahren wir es nie besonders lang. Als Kind drei geboren wurde, musste der schnittige Alfa Romeo einem noch sportlicherem, aber geräumigen 5er BMW weichen. Hier passen drei Kindersitze auf die Rückbank. Aber die Geburt von Kind vier bereitete dem Mann Kopfzerbrechen. Es schien unmöglich, ein Auto, was diesen Namen verdient hätte, mit mindestens 6 Sitzplätzen zu finden. Deshalb wurde es dieses Mal ein „Vernunftkauf“. VW Touran. Weinrot. Langweiliger geht es kaum. Aber alle passten rein und mit Dachbox sollte er uns sicher auf unseren Reisen in der Elternzeit begleiten.

Dem Ziel so nah und doch so fern

Voller Enthusiasmus machen wir uns auf den Weg nach Barcelona. Genau genommen wollen wir in die Küstenstadt Vilanova i la Geltrù – 40km hinter Barcelona. Aber 11km vor unserem Ziel bleibt der Touran bei knapp über 100000km einfach stehen. Wir rollen gerade noch auf einen Seitenstreifen zwischen unserer Fahrbahn und einer Autobahnauffahrt. Erneute Versuche, den Schlüssel in der Zündung zu drehen bleiben erfolglos. Das Auto gibt keinen Laut von sich. Leider quittiert in der Folge auch die Klimaanlage ihren Dienst und wir sitzen bei 35 Grad mit vier Kindern mitten auf der Autobahn und kommen nicht weg. Links neben uns rasen die Autos vorbei und rechts von uns fahren neue auf. Als ich vor der Reise im Discounter einen Stapel Sicherheitswesten für uns kaufte, dachte ich nicht, dass wir so bald schon davon Gebrauch machen würden.

Also Warndreieck aufstellen (Herrje, wie wird dieses Teil nochmal auseinandergeklappt?) und dem ADAC Mitarbeiter erklären, wo man genau liegengeblieben ist, während das Baby, das ohnehin schon lange keine Lust mehr auf Autofahren hat, sich die Seele aus dem Leib schreit. Nein. Der genaue Standort per Google Maps sei nicht ausreichend. Der freundliche Mitarbeiter müsse schon den genauen Autobahnkilometer wissen, der am Straßenrand auf kleinen Schildern angebracht ist. Pech nur, dass ich den aus dem Auto heraus nicht klar erkenne. Er forderte mich auf, über die Auffahrt hinter die Leitplanke zu gehen, um die Angabe auf dem Schild vorzulesen. Seid ihr schonmal zu Fuß quer über den Beschleunigungsstreifen der Autobahn gelaufen? Das ist wirklich eine Art Nervenkitzel, den ich nicht wieder brauche. Drei endlos scheinende Stunden später kommt endlich der Abschleppwagen. Und weil das bestellte Großraumtaxi dann doch nicht ausreichend Plätze für alle hat, hilft der Schlepper auch im Personentransport aus.

Wenn nicht nur das Auto streikt

Nassgeschwitzt und erledigt kommen wir alle in unserem nächsten Bungalow im Vilanova Park an. Es ist Samstag Abend. Wir haben einen Privatparkplatz neben der Hütte, informiert man uns. Vielen Dank – das wäre sehr praktisch, wenn man ein funktionierendes Auto hätte. Wir lassen es dann doch lieber am Eingang abstellen, bis am Montag die Werkstatt aufmacht. Der Start in den Teil Urlaub, der eigentlich der Höhepunkt unserer Reise sein sollte, hätte deutlich entspannter ausfallen können. Aber nicht nur wir sind gestresst. Offenbar liegen bei dem sonst so ausgeglichenen Babymann die Nerven blank. Schon im Auto will er partout nicht gestillt werden. Wasser und Fruchtbrei nimmt er, aber am Abend wird es kritisch. Er hat wirklich Hunger, tut aber so, als hätte er noch nie Muttermilch getrunken. Er stößt mich weg, aber weint verzweifelt. „Stillstreik“. Vielleicht hat sich durch den Stress der Geruch und/oder Geschmack ’seiner Brust‘ verändert. Inzwischen habe ich eine Oberweite wie Pamela Anderson. Manchmal hat der Mann richtig gute Ideen: Es ist etwas umständlich, aber der kleine Streiker trinkt eine ordentliche Portion Muttermilch aus dem Glas und schläft endlich entspannt ein. Zum Glück klappt das Trinken an der Brust in der Nacht wieder und am nächsten Morgen ist der Spuk vorbei.

Stillstreik

Behörde de luxe

Am Montag informiert uns die Werkstatt, dass unser Auto einen Motorschaden habe und eine Reparatur mindestens 10 Tage in Anspruch nehmen würde. Beinahe ein wirtschaftlicher Totalschaden. Nach ausführlichen und ungestörten Telefonaten mit dem ADAC (Kinderbühnenprogramm sei Dank) ist klar: unser Auto gilt knapp nicht als Totalschaden und wird nach Hause transportiert. Wir dürfen die Heimreise per Flugzeug antreten. Über den ADAC kann man natürlich geteilter Meinung sein. In diesem Moment sind wir aber heilfroh, dass alles für uns organisiert wird. Sogar das Buchen der Flüge wird übernommen. Allerdings brauchen die freundlichen Mitarbeiter alle unsere Ausweisnummern. Moment mal…alle? Tatsächlich hatten wir für den Minimenschen noch keinen Reisepass beantragt. Auf der Autoreise war es dank offener Grenzen nicht aufgefallen, aber den Flug dürfen wir definitiv nur antreten, wenn auch das jüngste Familienmitglied einen Pass besitzt. Immerhin hatte ich für den Fall der Fälle eine Geburtsurkunde eingepackt. So kamen wir in den Genuss einer der besten Aussichtspunkte der Stadt.

Das Deutsche Generalkonsulat liegt direkt am Strand und einen Blick wie von dort oben – 32. Stock – muss man anderenorts teuer bezahlen. Was für ein genialer Arbeitsplatz für einen deutschen Beamten. Ich habe das Gefühl, die Mitarbeiter wissen ihre priviligierte Lage zu schätzen und machen, ganz behördenuntypisch, einen sehr entspannten Eindruck. Uns wird schnell weitergeholfen. Der erste Reisepass – ausgestellt in Barcelona. Wenn das nichts Besondereres ist!

Haste Sch… am Schuh… haste Sch… am Schuh

Ein seltsames Gefühl, eine Strecke, für die wir uns auf der Hinfahrt drei Wochen Zeit genommen haben, in 2,5 Stunden Flugzeit zurückzureisen. Für den Rückweg hatten wir uns eigentlich noch die katalanischen Pyrenäen, Carcassonne und Montpellier vorgenommen. Dies alles musste leider ausfallen. Um Mitternacht kommen wir mit den Kindern in Deutschland an. Trotz zeitiger Anmeldung, will uns kein Taxiunternehmen mitnehmen. Versucht das einfach mal aus Spaß am Telefon: arabischen Nachnamen nennen, sagen, dass ihr vier Kinder und Gepäck habt und nur 4 km fahren wollt. Also sitzen wir mit Sack und Pack mit völlig erledigten Kindern im öffentlichen Nahverkehr unter kritischen Blicken der anderen Fahrgäste (Kinder nach 20 Uhr auf offener Straße…tstststs…). Vier Tage später brechen wir nach Österreich auf. Bereits im Voraus gebucht waren vier Tage Tirol mit dem Rest der Familie. Für diese Fahrt holen wir uns einen Mietwagen. Einen makellosen und fast neuen BMW. Man muss auch mal Glück haben.

Heiterwanger See

Denkste…nach einem Ausflug an den Heiterwanger See ist eine Beule in der Seitentür des Wagens und ein Reifen beschädigt. Zum Glück können wir den Reifen noch aufbereiten lassen, so dass er für die Rückfahrt am nächsten Tag fahrbereit ist. Aber als wäre das nicht genug an Pleiten und Pannen für unseren Elternzeiturlaub, hagelt es auf dem Rückweg, wie ich es noch nie erlebt habe. Auf der Autobahn kann man maximal 30km/h fahren und Hagelkörner, so groß wie Tischtennisbälle knallen als effektvolles Finale auf unseren Leihwagen. Wir geben ein vollkommen demoliertes Auto wieder ab.

Realitätscheck

Bei all dem Autopech habe ich ganz vergessen zu erwähnen, dass wir sowohl in Frankreich als auch in Österreich jeweils einen Tag im örtlichen Krankenhaus zugebracht haben. Zum Glück war niemand ernsthaft krank oder verletzt.

Man könnte aber durchaus den Eindruck gewinnen, dass unser Elternzeiturlaub ein richtiger Reinfall war. Das Gegenteil ist der Fall! Immer noch zehren wir von den Erinnerungen. Wir versuchten, die Dinge gelassen anzugehen und so viel vom Urlaub zu genießen, wie irgendwie möglich. Natürlich hat uns das kaputte Auto Sorgen gemacht, aber manchmal hilft ein kleiner Realitätscheck. Ist jemand ensthaft zu Schaden gekommen? Nein. Es ist ein Haufen Blech und einige verlorenen Scheine, aber wir werden die Sache überleben. Außerdem haben wir tolle Orte gesehen und gerade dadurch jede Menge unglaublich netter Menschen getroffen. Fremde Menschen, die uns in ihrem Privatauto von der Werkstatt bis zum Campingplatz fahren wollten und andere, die uns mit Händen und Füßen den Weg zur nächsten Bushaltestelle zeigten, um uns dann lieber doch den ganzen Weg persönlich zu begleiten. Selten sind wir so vielen offenen und hilfbereiten Menschen begegnet.

 

 

 

 

 

 

 

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Elternzeitreise – der Weg ist das Ziel

Reisen in der Elternzeit

Bei der Geburt unserer Töchter steckten wir beide noch im Studium. Natürlich hatten wir damals viel gemeinsame Zeit mit den Mädels, aber so richtig nach Elternzeit fühlt es sich nicht an, wenn man nach einer schlaflosen Nacht hofft, dass das Baby wenigstens die Vorlesung durchschlafen möge. Als der dritte kleine Chaot kam, war der Job noch frisch und an Vätermonate kaum zu denken. Hätten wir schon bei Kind 1 oder 2 richtig Elternzeit nehmen können, wären wir vielleicht auch mit dem Baby im Rucksack nach Thailand, Bali o.Ä. gereist. Betrachtet man z.B. Instagram, entsteht der Eindruck, dass mindestens die Hälfte aller deutschen Erstlingseltern mit Baby an irgendwelchen Traumstränden Elternzeiturlaub macht. Und das ist genau richtig so. Der erste Urlaub mit Baby ist zwar aufregend und viele Dinge erscheinen kompliziert, aber wann sonst hat man die Möglichkeit, zusammen als Familie für eine längere Dauer eine richtige Auszeit zu nehmen und gemeinsame Erlebnisse zu schaffen? Unseren Weg sowie die wichtigsten Infos zum Thema Elternzeit und Reisen während der Elternzeit habe ich unten für euch zusammengefasst.

Entspanntes Strandbaby

Wohin reisen in der Elternzeit?

Bei Kind 4 wollten wir es endlich schaffen. Kaum war der Antrag raus, begannen die Überlegungen: Für uns stand fest, dass wir raus mussten. Zu schnell verfliegt die Zeit, wenn man sich zu Hause mit den Dingen des Alltags aufhält. Wenn auch nicht Bali, so wollten wir doch wenigstens für vier Wochen am Stück einen kleinen Roadtrip unternehmen. Der komplette Juli stand uns zum gemeinsamen Reisen zur Verfügung. Überraschend schnell kamen wir zu einer Entscheidung, denn aus Kinderreihen rief es sofort: „Barcelona!“

Echt jetzt? In die Großstadt? Mit vier Kindern…?

Unser damals noch 4-jähriger hat eine ganz genaue Vorstellung von seinem Wunschreiseziel. Nach Barcelona – „su’n Stadion (mit scharfem ’s‘ gesprochen) – wo Messi spielt.“ Auch unsere große Fußballerin argumentiert leidenschaftlich dafür. Es gehe ihr dort ja auch nicht nur um Fußball. Sie habe gehört, dass es richtig coole und bunte Häuser gebe und das Meer wäre ja auch noch da. So ist auch die wenig fußballbegeisterte, aber dafür kunstinterressierte, kleine Schwester schnell überzeugt. Bei so viel Einheit wollen wir Eltern natürlich nicht im Wege stehen. Unsere elterliche Ergänzung zum Plan sieht vor, dass wir nicht direkt in der City übernachten, sondern etwas außerhalb der Stadt – in Vilanova il a Geltrù am Meer.

Der Weg ist das Ziel

Wir beschließen, auch wenn es sehr günstige Flugangebote nach Barcelona gibt, nicht einfach in 2.5 Stunden hinzufliegen, sondern den Weg als Teil unserer Reise zu erleben. Daher fahren wir auch nicht direkt über Lyon. Es zieht uns zum Runterkommen in die Berge. Unsere erste Station ist der Mont Blanc. Wir übernachten in einem traumhaft schön gelegenen Chalet in Passy Mont Blanc und haben tolle Erlebnisse in Chamonix. Besser kann die Reise kaum beginnen. Spontan machen wir auf dem Weg eine Nacht Halt im Chartreuse Gebirge und besuchen die Wasserfälle Cirque de St. Même. Nach einem kurzen Abstecher nach Grenoble, fahren wir weiter an die Küste. In Sérignan bleiben wir eine Woche lang in einem Bungalow des Campingplatzes Le Mas des Lavandes. Eigentlich gibt es hier nichts zu bemängeln, außer dass er etwas strandnäher sein könnte. Der Bungalow ist wie neu, das Campingplatzgelände nicht zu riesig, die Poolanlage luxuriös, es gibt einen großen Sportplatz usw. Trotzdem bemerken wir: Camping ist selbst mit festem Dach über dem Kopf nicht wirklich unser Ding. Zu sehr wird man dazu verleitet, keinen Schritt aus dem Mikrokosmos Campingplatz zu machen. Für viele mag das genau der Weg zur Entspannung sein. Ich persönlich finde es eher frustrierend, wenn man kaum einen Ausflug unternimmt, weil Animationsprogramm xy gerade stattfindet. „Zum Glück“ kamen wir bei unserem nächsten Camping-Domizil in Vilanova il a Geltrù gar nicht erst in Versuchung. Mehr dazu und warum wir unsere Pläne für einen Rückweg über die Pyrenäen, Montpellier und Österreich über Bord werfen mussten, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.

Wie funktioniert Elternzeit und Elterngeld?

In Deutschland ist es üblich, dass ein Elternteil ab der Geburt des Kindes die Berufstätigkeit unterbricht und in dieser Zeit Elterngeld erhält. Das Basiselterngeld entspricht rund zwei Drittel des Vorjahreseinkommens (mind.aber 300€ und max.1800€). Wenn beide Eltern vom Angebot des Elterngeldes Gebrauch machen (Partnermonate), kommen so 14 Monate Elterngeld zusammen. Alleinerziehende können aufgrund des fehlenden Partners die vollen 14 Monate Elterngeld allein in Anspruch nehmen.

Aufteilung der Elternzeit

Die häufigste Aufteilung der Elternzeit ist sicher ein 12- monatige Berufspause der Mutter plus zweimonatige Elternzeit für den Vater. Dabei können die Vätermonate gleichzeitig gelegt werden. Auf diese Weise kann z.B. eine gemeinsame Reise mit bis zu acht Wochen unternommen werden.
Mütter und Väter können ihre Elternzeit natürlich beliebig aufteilen. Schließlich ist zu bedenken, ob Vätermonate in dieser klassischen Form der Aufteilung wirklich zu mehr Gleichberechtigung führen. In unserem Fall bot sich eine einmonatige Elternzeitreise an. Der zweite Vatermonat sollte mir den beruflichen Wiedereinstieg erleichtern. So übernahm der Mann die Eingewöhnung in der Krippe und hat für einen Monat den Haushalt geschmissen. Man könnte es „Hausmann im Praktikum“ nennen. Auch diese Zeit war unheimlich wertvoll und gibt uns langfristig zu denken, ob es nicht möglich wäre, auch dauerhaft mehr gemeinsame Zeit zu haben. Wir geben ein ziemlich gutes Team ab.

Vorteile einer Elternzeitreise

Elternzeitreise mit Baby in der Trage

Vielleicht sorgt ihr euch darum, dass eine Reise in der Elternzeit für euch oder euer Baby zu anstrengend werden könnte. Vielleicht sind es aber auch Worte wohlmeinender Freunde oder Verwandter, die euch verunsichern. Macht euch nicht verrückt. Es gibt eine Menge praktischer Vorteile, die für einen längeren Urlaub mit Baby sprechen. Zuhause läuft man Gefahr, liegengebliebene Arbeiten zu erledigen. Die Steuer steht an, der Garten braucht Aufmerksamkeit und wollten wir nicht schon immer das Treppenhaus renovieren, ein Carport bauen usw.? Im Urlaub hat die neue oder größer gewordene Familie richtig Zeit, zusammenzuwachsen. Darüber hinaus fällt für Babys und Kleinkinder bis 2 Jahre, solange sie auf dem Schoß der Eltern reisen, nur ein geringer Aufpreis auf Flugtickets an. Auch im Hotel schlafen die Kleinen meist kostenlos im Eltern- oder Beistellbett. Außerdem sind die meißten Babys zufrieden, wenn sie nah bei den Eltern in der Trage oder auf dem Arm sein können und verschlafen einen Großteil des Tages. Es ist in der Regel anspruchsvoller, ein Kind im Kindergarten- oder Schulalter bei Laune zu halten. Dennoch gilt natürlich, dass das Reisen mit Baby um ein Vielfaches flexibler gehalten werden muss, als man es sonst täte. Ihr solltet keinen straffen Zeitplan verfolgen wollen. Besser ist es, die Reise entspannt anzugehen und für alles ausreichend Zeit einzuplanen. Es ist schön, z.B. bei einer Still- oder Strampelpause, an Orten innezuhalten und die Umgebung aufzunehmen. Auch kommt man durch ein Baby sehr schnell in Kontakt mit anderen Menschen. Das Allerschönste sind die gemeinsamen Erlebnisse, von denen man noch Jahre später zehrt. So werden wir z.B. unserem Minimann wahrscheinlich bei jeder noch kommenden Reise die Geschichte erzählen müssen, warum sein erster Reisepass in Barcelona ausgestellt wurde.

Auf die Berge und runterkommen

Wandern mit Kindern zur Viehausalm

Runterkommen im Großarltal

Nach unserer Unterkunft in luftiger Höhe im Berghotel Rudolfshütte führte uns unser Weg im Nationalpark Hohe Tauern in Österreich in das Bergsteigerdörfchen Hüttschlag, das auf auf 1020m und ca.8km von Großarl entfernt liegt. Was wir mit Kindern im Großarltal unternommen haben und warum es für uns ein perfekter Ort zum Runterkommen ist, könnt ihr in diesem Blogbeitrag lesen.

Das Wasser ist türkisblau und eiskalt

Bergsteigerdorf Hüttschlag

Ein Drittel der kleinen Gemeinde Hüttschlag liegt im Nationalpark Hohe Tauern, dem größten Nationalpark der Alpen. Hier ticken die Uhren spürbar langsamer. Unser erster Ausflug führt uns zum Talschluss, wir wandern am Kreealmwasserfall vorbei, halten am Wildgehege, bestaunen die Fliegenfischer, die am Fluss neben der Wegstrecke angeln, machen Picknick am flachen Wasser und frieren uns im Kneipp Pfad bei eisigen Wassertemperaturen fast die Füße ab. Kaum wärmer ist der Naturpool an unserem Appartment, aber die Kinder stürzen sich trotzdem wagemutig ins kühle Nass. Vom Pool aus beobachten wir, wie Vater und Sohn die Wiese am steilen Hang mit der Sense mähen und überall duftet es nach Wildkräutern.

Großarl: Wandern mit Kindern zur Viehausalm

Unsere zweite Wanderung beginnt am Himmelsknoten, einem Holzdenkmal der ortsansässigen Pfadfindergilde. Hier können wir parken. Ein Forstweg führt zur zur Mooslehenalm. Weiter geht es zur Igltalalm und zur Viehhausalm. Diese Wanderung ist besonders gut für Kinder geeignet. Selbst für kleinere Kinder dürfte die Strecke gut zu bewältigen sein. Die Wege sind so breit, dass man sie selbst mit einem geländetauglichen Kinderwagen nehmen könnte. Wir lassen die Igeltalalm (Niggeltalalm) hinter uns, obwohl sie mit dem Wasserrad am Bächlein vor der Hütte einladend aussieht. Sie soll mit Spielplatz und vielen Tieren auf dem Hof ein wahres Kinderparadies sein. Da wir aber noch nicht lang gewandert sind, machen wir hier keine Rast.

Wandern mit Kindern im Großarltal

Wir wandern weiter zur Viehhausalm, wo sich ein wunderschöner Blick aufs Großarltal auftut.

Blick auf das Großarltal

Die Alm hat tolle Sonnenplätze mit Blick über das Tal und wir genießen hausgemachte Kuchen und Suppe. Auch deftige Brotzeitplatten bekommt man hier natürlich.

Eltern Wellness

An der Alm gibt es eine Gamsbock-Schaukel und einen Kletterbaum. Außerdem grasen Kühe und kleine Ziegen rund um die Alm. Sogar kleine Hasen gibt es zu bestaunen. Das besondere Highlight ist aber ein kleiner Teich, in dem jede Menge Kaulquappen zu beobachten sind.

Wir konnten den Forscherkindern ganz entspannt aus den Hängematten zusehen.

Runterkommen in den Bergen

Das ist, was ich unter Wellness verstehe. Erst in solchen Momenten wird uns klar, wieviel Lärm und Hektik uns sonst umgibt. Außer den Stimmen unserer Kinder aus der Ferne, ein paar Kuhglocken und Vogelgezwitscher hören wir gar nichts und lassen uns die Sonne auf die Nasen scheinen. Der Abstieg erfolgt entweder am Wanderweg oder über den Forstweg zur Mooslehenalm. Schließlich gelangt man wieder zum Himmelsknoten.

Action mit Kindern im Großarltal

Nun klappt es ohnehin nicht, dass wir stunden- oder gar tagelang mit friedlich spielenden Kindern tiefenentspannt auf dem Berg sitzen. Manchmal muss eben auch etwas Action her.

Geisterberg St. Johann

Wer es nach so viel Ruhe etwas quirliger und animierter mag, kann in St. Johann im Pongau den Freizeit- und Erlebnispark Geisterberg auf 1800m besuchen. Die Alpengeister Gspensti und Gspuki führen die kleinen Besucher durch über 40 Spiel- und Erlebnisstationen. Es gibt Riesenschaukeln, Vogelnester, Kletterdrachen, Rutschen, Wippen, Wasserspiele, Klettertürme und ein Floß, mit dem man sich über einen Teich ziehen kann. An den einzelnen Stationen können die Kinder Sticker auf eine Sammelkarte kleben, die am Ende gegen ein kleines Geschenk eingetauscht wird. Letztlich ist es wahrscheinlich Typsache, wieviel Unterhaltung man am Berg benötigt. Kinder, die das Laufen sonst nicht gewohnt sind, langweilen sich hier sicher nicht. Wir alle waren uns am Ende des Tages jedoch einig, dass wir zwar einen schönen Tag hatten, die Berge für uns aber auch ohne zusätzliches Erlebnisprogramm spannend genug sind.

Rucki-Zucki’s-Gaudi-Alm

Was klingt wie eine Après-Ski-Bar wurde zu einem unserer Lieblingsplätze im Großarltal. Das 4500 qm große Freizeitareal bietet einen Wasserspielbereich, Mini-Holz-Almhütten als Spielhäuser, ein kleiner Zoo mit Ziegen und Hühnern, eine GoKart-Bahn, ein Kristallbergwerk mit Geheimgängen, Höhlen und Schätzen und einen Bergsee mit Floß-Seilfähre. Direkt neben dem Spielbereich liegen Fußball- und Beachvolleyballfelder, Tennisplätze und ein Minigolfplatz. An den Sportbereich schließen sich das öffentliche Freibad und ein kleines Restaurant an, in dem man gut Pizza (auch zum Mitnehmen) essen kann. Ab dem späten Nachmittag finden sich an den Sportfeldern wirklich immer ein paar Mitspieler. Wem hier langweilig ist, dem ist nicht mehr zu helfen. Noch Wochen später hat unser damals 3- jähriger nach dem „Rucki-Zucki-Altenheim“ bzw. dem „Rucki-Zucki-Aldi-Heim“ gefragt ;). Aber im Ernst: Gäbe in unserer Nähe eine derart vielfältige Freizeitanlage, würde uns das so manche Diskussion ersparen.

 Mehr lesen…

Weitere Informationen über die Regionen (Großarltal, Zell am See / Kaprun, Nationalpark Hohe Tauern u.v.m.) bekommt ihr auf der Seite des Salzburger Landes. Wie wir nach dieser sonnigen Woche auch schöne Regentage in Kaprun bei Zell am See verbracht haben, könnt ihr hier nachlesen.

Buchtipp: Berge! von Piotr Karski Das Mitmachbuch für Gipfelstürmer

Kinderberge Buchtipp: Berge! von Piotr Karski

Berge! von Piotr Karski

Bildrechte Moritz Verlag

Berge!  – Mit Ausrufezeichen. Das muss sein, denn Berge sind mächtig, beeindruckend und kraftvoll. Nicht umsonst zieht es uns immer wieder dorthin. Auch der Grafiker Piotr Karski aus Warschau verbringt seine Urlaube meist beim Wandern in den Bergen. Im Süden seiner Heimat liegt die Hohe Tatra, der höchste Teil der Karpaten. Seinen Zeichnungen sieht man den Spaß, mit dem sie gemalt worden sind deutlich an. Und davon gibt es eine Menge. Mit 224 Seiten und fast einem Kilo Gewicht ist der Wälzer nicht gerade etwas für das leichte Wandergepäck. Dennoch ist das Buch ein echtes Mitmach-Buch, das außer Spaß und Beschäftigung viel Anregung gibt, sich mit naturwissenschaftlichen Themen selbstständig auseinanderzusetzen. Für unsere Familie ist es wirklich ideal. Es gibt Seiten zum Aus- und Weitermalen und einfache Versuchsanregungen für unseren 5 – jährigen, aber  auch wirklich anspruchsvolle Inhalte für die Großen, z. B. über die Gletscherlandschaft, den Wetterkreislauf, die Vegetationsstufen, den Umgang mit Landkarten, Maßstäben usw..

 

Ein Mitmachbuch für alle Geschwister

Das Buch bietet Anregungen zu nahezu allem, was Kindern zum Thema „Berge“ in den Sinn kommen würde. Wie entstehen eigentlich Gebirge und wie heißen die verschiedenen Gebirgstypen? Wie plane ich eine Wanderroute? Wie lese ich Karten und einen Kompass? Was packe ich ein? Welche Pflanzen und Tiere leben in den Bergen und wie erkenne ich das Alter eines Baumes oder eines Hirsches? Es gibt eine Anleitung für ein selbstgebautes Barometer und einen Vordruck für ein Wettertagebuch. Wie entstehen Höhlen im Berg und was ist darin so los und warum nicht gleich einen eigenen Stalaktiten züchten? Wie macht man Käse und viele, viele weitere Fragen, Antworten, Rätsel und Versuche. Kinder können ihre Bergerlebnisse umfassend vor- und nachbereiten.

Berge! von Piotr Karski

Bildrechte Moritz Veragl

 

Wegen seiner komplexen Seiten, auf denen sich die Kindern intensiv mit geographischen und geologischen Themen auseinandersetzen können, scheint mir die Altersangabe ‚ab 6 Jahren‘ doch recht sportlich. Die anspruchsvolleren naturwissenschaftlichen Themen fallen eher in das Kurrikulum der 4.-7.Klasse. Ich freue mich schon, wenn die Kinder das Buch zu „ihrem eigenen“ machen. Mit dem „Kinder Künstler Reisebuch“ hat das bereits toll funktioniert und wir sehen es uns immer wieder gern an. So ein Buch darf zerstossene Kanten und angerissene Seiten haben, es müssen Dinge darin kleben und es muss kräftig darin gezeichnet werden. Erst dann wird es zu einem echten Begleiter.

Vielen Dank dem Moritz Verlag für die kostenlose Bereitstellung des Exemplars!

 

 

 

Orientalische Pfanne mit Kichererbsen

Gute-Laune-Essen für alle

Kichererbsen muss man allein schon wegen ihres schönen Namens lieben. Unser kleiner Chaot jedenfalls freut sich immer wie doof, wenn es sie gibt und dreht nochmal richtig auf. Die allermeisten Menschen kennen Kichererbsen wohl in pürierter Form als „Hummus“. Das Wort auf Arabisch bedeutet einfach „Kichererbsen“ – egal ob ganz oder püriert. Nun musste ich doch gerade mal gucken, warum sie denn nun auf Deutsch so heißen. Die Erklärung ist relativ langweilig.

 Das Wort „Kicher“ stammt vom lateinischen Begriff für den Erbsenstrauch: cicer (sprich: kiker). Im Althochdeutschen machte man daraus den Namen „Kihhira“, der heute zu „Kicher“ geworden ist.

Unterhaltsamer ist, dass sich wohl auch der Name des römischen Politikers und Gelehrten Marcus Tullius Cicero (100-43v.Chr.) von der Kichererbse ableitet. Seine Freunde sollen ihm zu Beginn seiner Karriere geraten haben, diesen lächerlich wirkenden Namen abzulegen. Für genauere Quellenforschung reicht hier aber mein Kleines Latinum nicht aus. Ich beschränke mich also darauf, die Kichererbsen heiß und lecker auf den Teller zu bringen.

Info für Kleinkrämer

Ich setze einfach mal eine gewisse Küchengrundkenntnis voraus, wenn ich euch die Rezepte hier aufschreibe. Ich bin zu ungeduldig, jeden Kleinschritt detailliert zu beschreiben. Für Kinder müsste es natürlich etwas mehr Info sein. Kind 2 wollte z.B. mal Sahne steif schlagen, nachdem sie sie mit den anderen Zutaten des Kuchens vermengt hatte. Da hätte ich ihr genauer erklären sollen, was zu tun ist. Den meisten von euch traue ich allerdings zu, dass ihr Zwiebeln und Knoblauch auch ohne Ansage schält, bevor ihr sie schneidet, Gemüse vor Verzehr wascht und nicht essbare Bestandteile wegschneidet etc. Auch werde ich euch nicht immer beschreiben, in welche Form und Größe ihr die Zutaten schneiden sollt oder wieviel Messerspitzen oder TL Gewürz ihr verwenden müsst. Ruhig selber ausprobieren und rantasten. Soll ja euren Geschmack treffen.

Für eine Familienportion benötige ich:

  • 1 Zwiebel
  • 1   Knoblauchzehe 
  • 1 (rote) Paprikaschote
  • 600 Rindergehacktes
  • ca. 2 – 10 EL Tomatenmark 
  • 2 kleine oder 1 große Dose Kichererbsen 
  • 1⁄2 Bund  glatte Petersilie 
  • ein paar frische Blätter Minze
  • 200 g Feta
  • 1 großer Becher Naturjoghurt
  • Olivenöl, Salz, Pfeffer, Cumin (Kreuzkümmel), Zimt, wenn man mag etwas Baharat (7-Gewürzmischung), Chilli (frisch oder Pulver)
  • evtl. etwas Gemüsebrühe

Schnell und einfach

Zwiebel und Knoblauch fein würfeln. Paprika schneiden, Öl in einer großen Pfanne erhitzen. Rinderhehacktes darin krümelig anbraten. Es lohnt sich unbedingt, auf die Qualität zu achten. Sonst kann man das mit dem krümelig anbraten schon vergessen. Hat man Pech bekommt man eher gummiartige Würmer mit einem viel zu hohen Fettanteil. Am besten frisch beim Metzger durchdrehen lassen. ODER: vegetarisch bleiben. Die Pfanne kommt auch wunderbar ohne Fleisch aus. Kichererbsen haben mit 19g pro 100g einen hohen Proteingehalt. Wer mag, kann stattdessen z.B. noch ein paar Karotten hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer und Cumin würzen.  Zwiebel, Knoblauch kurz mitbraten. Tomatenmark zugeben und mit anbraten. Anschließend mit einem großen Glas Wasser oder Brühe (nicht zu salzig! Wir geben am Ende noch Fetakäse hinzu, der viel Salz mitbringt) ablöschen. Das Wasser aus der Kichererbsendose riecht immer leicht muffig und hat durch die Stärke eine schleimige Konsistenz. Das ist normal, aber wir wollen es nicht im Essen, also Kichererbsen abspülen, bis sie nicht mehr schäumen. Petersilie waschen, trocken schütteln und so fein hacken, wie man sie mag. Kichererbsen zum Gehackten in die Pfanne geben, unterrühren und ein paar Minuten mitköcheln. Nun auch gewürfelte Paprika mit in die Pfanne. Ich gebe sie gern erst am Ende dazu, damit sie noch Biss haben. Besonders lecker und fruchtig ist oft Spitzpaprika. Mit Salz, Pfeffer und Cumin abschmecken und entscheiden, ob man auch noch ein bißchen Zimt und/oder Baharat würzen möchte, oder ob es jetzt schon perfekt ist (vorsicht: nicht überwürzen- das wäre schade). Anschließend mit grob zerbröckeltem Feta und großzügig mit Petersilie bestreuen. Dazu schmeckt Basmatireis und Joghurt mit ein wenig kleingehackter, frischer Minze.

 

 

 

Spartipps für einen tollen Tag im Disneyland Paris

Das Schloss ist natürlich der Hammer, aber auch alle anderen Gebäude des Parks sind einfach unglaublich liebevoll und detailgetreu gestaltet. Wenn ihr es besser machen wollt als wir, legt euch vor Besuch des Parks einen „Schlachtplan“ zurecht. Wir hatten Glück, dass wir an einem relativ ruhigen Tag dort waren, solte es aber voller sein, ist es wichtig, genau zu wissen, was man besonders gerne erleben möchte. Hierfür kann man das „Fast Pass“ – System der Attraktionen gut nutzen. Mit Hilfe der Eintrittsskarten, zieht man an Automaten, die vor den Fahrgeschäften stehen einen sogenannten „Fast Pass“. Dieser gibt einen Zeit-Slot an, in dem man wiederkommen kann, um das Fahrgeschäft ohne oder nur mit wenig Wartezeit zu nutzen. Extrem praktisch. Für Familien mit kleinen Kindern gibt es den Service, ohne weiteres Anstehen „fliegenden Wechsel“ zu machen. Der Partner, der mit dem Kleinkind/Baby draußen warten musste, kann anschließend ohne anzustehen direkt zur Attraktion durchgehen. Unser damals fast 1-jähriger hatte nur an zwei Dingen richtig Spaß: dem berühmten Dumbo-Karrussel und der Small World, in der man mit kleinen Booten zu einer Mini – Weltreise aufbricht.

 

Paris mit Kindern

Städtetrips mit vier Kindern

Dieser Artikel ist Teil der Blogparade „Die perfekten 48 Stunden in…“ von Travellers Insight.

Städtereisen sind meist keine Erholungsurlaube. Erst recht nicht mit Kindern. Und trotzdem waren wir mit zwei Kindern in London, mit dreien in Prag und Berlin und mit vieren in Barcelona. Berlin und Barcelona waren sogar ausdrücklich ihr Wunsch und auch Paris war eine fixe Idee der Mädels. Aus unseren vorherigen Urlauben kennen sie schon ein paar Ecken in Frankreich, aber Hauptstädte sind natürlich besonders interessant. Vor allem der Eiffelturm hatte es ihnen angetan.

Erlebnisse schenken

Über Weihnachten sollte es für uns mit der ganzen Familie ins Warme gehen. Aber wie es so ist, wenn sich eine größere Gruppe versucht, auf einen Termin zu einigen, verstreicht Zeit. In unserem Fall so viel, dass es schlichtweg keine bezahlbaren Flüge mehr gab. Für die Kinder kein Problem. Warme und sonnige Weihnachten geht für sie einfach nicht zusammen. Warum müssen Kinder eigentlich so fürchterliche Traditionalisten sein? Immerhin hatten die Großen, außer, dass sie unbedingt bei Mistwetter zu Hause bleiben wollten, keine Weihnachtswünsche. Wir entschlossen uns, ihnen ein Erlebnis zu schenken. Der Vorschlag „Paris inklusive Disneyland“ kam tatsächlich von dem Mann, der Freizeitparks sogar noch weniger leiden kann als ich. Und um es vorweg zu nehmen: Wir hatten alle eine tolle Zeit und trotz (und vielleicht gerade wegen) aller Kinder im Schlepptau ein paar echt romantische Momente.

Tipp 1 #Anreise

Nach Paris gibt es tolle Bahnverbindungen. Ab Frankfurt kann man mit ICE und TGV Paris schon in unter 4 Stunden erreichen. Die Bahn wirbt mit Paris Spezial Angeboten ab 39€. Auch L’turs hat oft supergute, Last-Minute-Bahnangebote. Leider haben wir keines mehr bekommen können. Nachdem wir mit zwei kleinen Mädchen einmal eine sehr entspannte Bahnfahrt nach London hatten, würden wir diese Art zu reisen für Städtetrips jedem anderen Transportmittel vorziehen. Will man ins Disneyland reisen und dieses mit einem City-Trip verbinden, muss man wissen, dass der Park nicht in Paris direkt, sondern im 25 km östlich gelegenen Marne-la-Vallée liegt. Der Bahnhof vor Ort ist direkt im Disneyland Resort. Wer dort aussteigt, ist näher am Haupteingang als die nächsten mit dem Auto erreichbaren Parkplätze. Wer dennoch mit dem Auto anreist, den kostet es außer Benzinkosten und Mautgebühren auch noch einige Nerven. Erst auf dem Hinweg fanden wir heraus, dass Paris seine eigenen Umweltplaketten hat. Die Crit’Air kann 3-5 Wochen vor der Reise ausschließlich online bestellt werden. Seit dem 1. Juli 2017 ist von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 20 Uhr die Einfahrt für Fahrzeuge mit einer CritAir-Plakette 5 oder höher verboten. Wir hätten bei unserer Anreise am Sonntag problemlos einfahren dürfen, wären aber Gefahr gelaufen, bei der Ausfahrt am Montag Nachmittag ohne Vignette erwischt zu werden. Schade um unseren günstigen und komfortablen Parkplatz direkt am Hotel. Wir verfuhren uns unter lautem Fluchen etliche Male, mussten von dort aus mit der Metro ins Zentrum fahren. Bezahlt haben wir schließlich mehr als das Doppelte. Aber immerhin waren wir gesetzestreu… 😉

Tipp 2 #Unterkunft

Da wir nur eine Nacht in Paris verbringen wollten, war es uns wichtig, möglichst zentral unterzukommen. Ein kinderfreundliches Hotel mit ausreichend großen Zimmern für 6 Personen zu finden ist eine echte Herausforderung. Überall. Aber wir hatten Glück. Die noch neue Yooma Urban Lodge (seit März 2017) liegt nur 1,5 km vom Eiffelturm an der Seine und bietet 106 Zimmer für 2,4,5 und 6 Personen. Das Hotel empfängt seine Gäste in einer großzügigen und modernen Lobby.

Die Zimmer sind mit Stockbetten ausgestattet. Durch Schiebetüren kann sich jeder in seiner Schlafkoje, auch Pod genannt, zurückziehen. In jedem Stockwerk gibt es Babyräume, in denen Babybadewaschbecken, Duschen und Möglichkeiten zum Wickeln und Milch wärmen bereitstehen. Wir haben dieses Extra nicht benötigt, aber es ist natürlich ein toller Service. Luxushotel oder Jugendherberge? Das Yooma scheint sich da nicht entscheiden zu wollen. Muss es auch nicht.  Uns hat es gut gefallen. Die warme Küche haben wir leider nicht getestet. Sie schien vielversprechend. Das Hotel bietet auch Kochkurse und auf dem Dach werden eigene Kräuter und Gemüse angebaut. Urban Gardening mit Aussicht auf den Eiffeltum. Eine tolle und kreative Sache! Für uns gab es ein bequemes Doppelbett mit Blick auf das Wahnsinns Panoramafenster, das sich über die volle Länge des Raumes erstreckte. Ich Maulwurf habe am Abend noch eine Weile mit Brille im Bett gelegen, um die Lichter der Stadt zu genießen.

Tipp 3 #Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Auto möchte kein Mensch in Paris unterwegs sein. Der Verkehr ist wirklich so chaotisch wie der Ruf es voraussagt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man hingegen überall gut hin. Die Metroverbindungen sind übersichtlich und das Personal sehr hilfsbereit. Wer nach Paris reist, sollte sich im Voraus überlegen, wie oft er ungefähr die Metro nutzen wird. In unserem Fall lohnte sich das Touristenticket „Paris Visite„, mit dem man je nach Tarif 1-3 Tage unbegrenzt fahren kann, nicht. Hop-In-Hop-Off-Busse bieten Kombinationsangebote mit Museumsbesuchen. Jedoch sollte man auch hier genau vergleichen, ob das vermeintliche Super-Angebot wirklich so günstig ist.

Hop in Hop Off Bus an der Champs-Elysée

Freien Eintritt in einige Museen wie den Louvre z.B. gibt es an jedem ersten Sonntag des Monats ohnehin. Auch Personen unter 26 sind häufig gratis. Eine ehrliche Metro-Mitarbeiterin empfahl uns, stattdessen 10er Tickets für die Metro (Carnets) zu kaufen. Für 2 Tage hätte das Paris Visite Touristenticket 21,50€ pro Person gekostet. Ab 11 Jahren zahlen Kinder bereits den vollen Preis. Um auch nur annähernd an den Preis heranzukommen, hätten wir den gesamten Tag Metro fahren müssen. Die Carnets kosten 18€ für Erwachsene und 8,50€ für Kinder. Während unserer ersten Metrofahrt, vom Parkhaus zum Hotel, kam ein Straßenmusiker mit Akkordeon ins Abteil und ich denke noch: „Ach komm schon…dieser ‚Fabelhafte Welt der Amélie‘- Kitsch…“ und dann blitzt bei einem kurzen Streckenabschnitt der Eiffelturm zwischen den Häuserblöcken hervor und ‚zack‘, hat es einen doch erwischt.

In der Metro sollte man mit Baby unbedingt auf eine Trage zurückgreifen. Die vielen Stufen dürften mit Kinderwagen nur schwer zu bewältigen sein. Familien mit Kleinkindern, die noch nicht gut zu Fuß sind, aber zu schwer für die Trage, können auf die Busse des öffentlichen Nahverkehrs ausweichen. Dies dauert unter Umständen etwas länger, aber man sieht immerhin unterwegs etwas von der Stadt und hat keine Treppen zu überwinden.

Tipp 4 #Sehenswürdigkeiten für Kinder

Paris gehört mit Sicherheit zu den Städten mit der größten Dichte an markanten Sehenwürdigkeiten. Wir kaufen den Kindern im Vorfeld einer Reise gerne Kinderreiseführer und besprechen dann gemeinsam, was wir gerne sehen möchten. Ganz oben auf der Wunschliste, noch vor dem Disneyland, stand der Wunsch, einmal auf den Eiffelturm zu stehen. Nein. Es genüge nicht, ihn von unten anzusehen. Am Fuße des Eiffelturms angekommen, stellen die Kinder fest, dass der Turm um einiges höher ist, als sein kleiner Bruder, den sie einmal in Prag bestiegen haben. Der Höhenangst geplagte Mann wartet mit dem Baby unten und ich passiere mit drei Musketieren ohne Wartezeit die Sicherheitsschranken. Im Sommer muss man hier mitunter mehrere Stunden anstehen. Im Aufzug bekommen wir wackelige Knie, aber oben angekommen, ist die Plattfom fest und breit genug und das Panorama der Stadt bei Nacht ist wirklich beeindruckend.

Der Eiffelturm wurde 1887 bis 1889 erbaut, ist 324m hoch und als Eingangsportal und Aussichtsturm für die Weltausstellung zur Erinnerung an den 100. Jahrestag der Französischen Revolution errichtet. Der Aussichtsturm Petřín  befindet sich auf dem Petřín-Hügel in Prag. Der 63,5 Meter hohe Turm wurde anlässlich der Industrieausstellung 1891 als verkleinerter Nachbau des Pariser Eiffelturms eröffnet.

Spaziergang vom Arc de Triomphe zum Place de la Concorde

Am nächsten Tag bummeln wir vom Arc de Triomphe aus über die nahezu menschenleere Champs-Elysée bis hin zum Place de la Concorde. Ich und Kind 2 singen leise: „Aux Champs-Elysée, aux Champs-Elysée….Il y a tous que vou voulez aux Champs-Elysées.“ (Es gibt alles, was ihr wollt auf der Champs-Elysée). Kind 1 schimpft mit uns. Zu peinlich. Wahrscheinlich hat sie Recht. Aber es stimmt. Es ist für jedes Interesse und für jeden Geldbeutel etwas dabei. Chanel, Vuitton, Petit Bâteau, H&M, Zara…Neben diversen Kleidungs- und Accessoire-Geschäften gibt es auch zahlreiche Parfumerien, Restaurants und Lebensmittelgeschäfte. Die kleinen und großen Männer der Familie interessierten sich besonders für die Automobilhersteller. Wer etwas auf sich hält, ist mit einem Store auf der Champs-Elysée vertreten.

Sacré Coeur und Montmartre

Meine Liste an Dingen, die ich in Paris noch sehen möchte, ist lang. Dennoch wollten wir den sonnigen Rest des Nachmitags lieber entspannt angehen und uns nicht zu viel Programm aufladen. Eigentlich wäre ich gern etwas im Marais bummeln und Falafel essen gegangen, aber wir entschieden uns schließlich für den Stadtteil mit der schönsten Sicht. Montmartre ist der Name des Hügels nördlich von Paris und eines dort gelegenen früheren Dorfes. Das Dorf Montmartre war im 19. Jahrhundert eine Künstlerhochburg und beliebtes Ausflugsziel. Heute ziehen die Künstler, die auf dem Place du Tertre ihre Arbeiten ausstellen und Portraits zeichnen, hauptsächlich Touristen an. Man kann mit dem Metroticket die Seilbahn in 1,5 Minuten zur Sacré Cœur de Montmartre bequem hochfahren. Wir entschieden uns jedoch, die Treppen zu nehmen. Diese sind schneller bewältigt als man denkt und die Aussicht belohnt die Mühe absolut.

Der Blick über die Stadt ist einfach grandios. Wir sehen den Künstlern bei der Arbeit zu und kommen ins Gespräch. Nur wenige von ihnen werden sich eine Wohnung im teuren Montmartre leisten können.

Nachdem wir uns die Sacré Cœur auf Wunsch unseres Fünfjährigen auch von Innen angesehen haben, setzen wir uns auf die Stufen, hören dem Straßenmusiker zu und genießen die Sonne. Die Kinder spielen Fußball auf dem Platz vor der strahlend weißen Kirche und fotografieren. Dann kniet sich der Sänger neben mich und singt dem Minimenschen, der gerade in der Trage auf meinem Rücken aufgewacht ist, ein Lied mit einer Stimme, die mich komplett umgehauen hat. Ich bin wirklich nicht nah am Wasser gebaut, aber in dem Moment musste ich schon ein paar Tränchen verdrücken (Sollte zufällig einer der Menschen, die filmend um uns herum standen, dies lesen und wissen, welches Lied das war – bitte melden! Es gibt sehr viele französische Lieder über Mütter. Das Richtige habe ich noch nicht finden können.).

Mal ehrlich, wenn es mit vier Kindern im Schlepptau in der Großstadt immer noch romantische Momente gibt, dann muss was dran sein an der „Stadt der Liebe“.

#Tipp 5 Blog-Empfehlungen

  1. Antje von mee(h)r-erleben.de ist entspannt mit der Bahn gefahren und verrät ihre besten Tipps für Paris mit Kindern.
  2. Auch die ehemalige EF-Chefreakteurin (und heutige Herausgeberin der Zeitschrift) Marie-Luise Lewicki findet, man kann Kinder gar nicht früh genug an die schönste Stadt der Welt gewöhnen.
  3. Sophie vom Blog Berlin Freckles war ebenfalls im Winter in Paris und gibt 5 Gründe, Paris mit Kindern im Winter zu entdecken.
  4. Wer Französisch spricht, findet auf dem Pariser Familienblog „Mon Macadam“ tolle und aktuelle Infos zu Unternehmungen, Shopping, familienfreundlichen Restaurants und Cafés.

 

Granola – Weihnachtliches Knuspermüsli

Last minute Geschenkidee aus der Küche

Alle Jahre wieder spielen die Kinder gerne Weihnachtswichtel und bedenken Nachbarn, Freunde, Erzieher, Lehrer, Trainer, Klavierlehrer usw. mit selbst gebackenen Plätzchen. Einerseits ist es schon ein liebgewonnener Brauch geworden, andererseits macht es auch eine ganze Menge Arbeit und Stress, den man in der Vorweihnachtszeit so gar nicht gebrauchen kann. Komisch. Auch mit steigender Anzahl helfender Kinderhände geht das Backen nicht schneller. 😉 Ehrlich gesagt…an Weihnachten haben doch die meisten ohnehin nicht mehr so richtig Lust auf Plätzchen. Deshalb an dieser Stelle eine super unkomplizierte und leckerere last minute Geschenkidee aus der Küche. Granola. Das Wort steht nicht einmal im Duden.

Knuspermüsli selber machen

In Knuspermüslis aus dem Supermarkt sind meist viele günstige und für ein Müsli fragwürdige Zutaten wie Palmöl, Glukosesirup, weißer Zucker und Weizenmehl enthalten. Noch dazu schmecken sie oft recht staubig und langweilig. Bei einem großen Online-Anbieter für selbst zusammengestelltes Müsli habe ich, aus Hoffnung, etwas Besseres zu erhalten, auch schon bestellt. Bekommen habe ich meine persönliche Mischung mit Schokoladenherzchen, die schmeckten wie aus dem Adventskalender von vor 5 Jahren. Eine besondere Beigabe war ein Cornflake aus Beton (ehrlich wahr!). Lieber weiß ich ganz genau, was drin ist.

Granola ist frei von Kristallzucker, im Ofen gebacken und unterscheidet sich bedeutend von der Industrievariante. Statt zusammengeklebter Zucker-Mehl-Flocken-Brocken ist jedes Korn und jeder Kern knusprig und mit einem Hauch von Honig oder Sirup überzogen

Grundzutaten sind:

  • Haferflocken (ich nehme kernige und blütenzarte gemischt)
  • Kokosöl
  • Honig und/oder Ahornsirup

Was sonst noch drin ist:

  • Zimt (nicht zu knapp)
  • Vanille (frisch aus der Schote)
  • Cranberries (getrocknet)
  • Mandeln (in welcher Form ist eigentlich fast egal-ich nehme ganze mit Schale)
  • Apfelchips (kann man mit etwas Geduld natürlich auch selbst backen)
  • Kürbiskerne (Achtung- zu viele werden herb)
  • Walnüsse (hier gilt dasselbe wie bei den Kürbiskernen)

Aber auch lecker wären:

  • Zerbröselte Vanillekipferl, Zimtsterne etc.
  • Zerhackte Lieblingsschokolade
  • verschiedene Nüsse und Kerne (Pecanüsse, Macadamia etc.)
  • Sahnekaramellsplitter
  • diverse getrocknete Früchte
  • Kokosraspel
  • weihnachtliche Gewürze wie Piment, Kardamom, Ingwer…
  • …usw.

Coco Loco

Kokosöl findet sich inzwischen in jedem gut sortierten Lebensmittelgeschäft. Das Öl ist sehr fest, schmilzt aber schon bei Handwärme. Wer es nicht kennt und nichts gegen Kokos einzuwenden hat, sollte es ohnehin immer zu Hause haben. Ich nutze es zum Anbraten, wenn ich Curry mache und für Dattelkonfekt, nehme es zwischendurch aber auch für die Hände, für die Lippen, als Augenmakeup-Entferner und als Haarkur. Kokosöl ist nicht nur pflegend, sondern hat durch die enthaltene Laurinsäure sogar eine antimikrobielle Wirkung. Wer den Geruch und Geschmack von Kokos nicht leiden kann, greift auf das geschmacksneutrale Kokosfett zurück. Nach dem Pressen werden diesem die Geschmacksstoffe mit Hilfe von Wasserdampf entzogen.

Mix it Baby

Die kernigen Zutaten grob zerhacken und zu den Haferflocken in eine Schüssel geben. Auch Apfelchips und Cranberries etwas zerkleinern und hinzufügen. Auf zwei Becher Haferflocken kommt etwas weniger als ein halber Becher Kokosöl. Das Öl wird geschmolzen und mit etwa der gleichen Menge Honig und /oder Ahornsirup vermengt. Hier kommt es natürlich ganz darauf an, wie süß man es gern hat. Ahornsirup ist dabei etwas herber und weniger süß als Honig. Zimt und Vanillemark in das süße Öl rühren und über die Haferflocken-Nuss-Mischung geben. Alles wird glänzend überzogen.

Happiness is…smelling there is Granola in the oven

Auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und im Backofen bei 200 Grad 10-20 Minuten lang backen. In der Halbzeit einmal etwas wenden. Der Duft, der sich im Haus verbreitet, ist mindestens (!) genauso gut wie der von Weihnachtsplätzchen. Nachdem das Müsli etwas Farbe bekommen hat, ist zunächst schwer vorstellbar, dass die immer noch weiche und klebrige Masse mal ein Knuspermüsli werden soll. Aber Geduld. Nach dem Auskühlen solltet ihr es merken. Falls nicht, einfach noch etwas weiterbacken. Dabei aber immer den Ofen im Auge behalten. Es wäre schade, wenn das Ganze verbrennt. Hattet ihr vor, Zutaten wie Schokolade, Kekse oder Karamell hineinzugeben, ist jetzt die Zeit gekommen. Das goldene Granola kann nun in Gläsern abgefüllt, verpackt und beschriftet werden. Am allerbesten schmeckt es uns mit Naturjoghurt.

Eating something fresh out of the oven is like a hug you can taste.

Ein paar weitere nachhaltige Last Minute Ideen zu Weihnachten findet ihr aktuell auch auf dem Familien- und Reiseblog Planethibbel.

 

 

 

 

 

 

 

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